Musikalisch begeben wir uns auf eine Reise durch altbekannte Werke und Raritäten des Barock. Gemeinsam mit Instrumentalmusiker:innen und Solist:innen entsteht ein Konzerterlebnis zwischen Erinnerung an die ursprüngliche Aufführungspraxis und innovativer Neuinterpretation.
Musik hat schon immer die Kraft gehabt, Trauer oder Unbehagen zu lösen. Besonders im kirchlichen Kontext gaben gesungene Worte den Menschen Kraft, die sie in ihrem Leben anders nicht finden konnten.

Das aktuelle Programm des Ensembles doppel:punkt trägt die Handschrift einer unsicheren, unsteten Zeit. Die Texte der vorgetragenen Motetten sind überwiegend demütiger Natur. Die Texte drücken Hoffnung aus auf ein besseres Leben nach dem Tod.

Den Menschen im Barock war es sicherlich auch nicht immer angenehm auf der Erde. Damals gab es zwar noch keine Klimakatastrophe, aber die Menschen lebten deutlich häufiger unter dem Eindruck von Kriegen und großer körperlicher Gewalt. Der Glaube und die geistlichen Texte halfen vielleicht vielen Menschen dabei, das irdische Leid besser zu ertragen.

In diesem Programm sind also mehr Molltöne zu hören, als in vorigen Programmen. Das einzige Dur-Stück – Selig sind die Toten von Schütz – handelt, wie der Titel sagt, ebenfalls nicht von einem allgemein als besonders angenehm empfundenen Ereignis. Doch durch die „barocke Brille“ betrachtet erscheint der Tod zwar nicht unbedingt als erstrebenswert, aber eben doch als im besten Sinne hinnehmbar.

Allen Molltönen zum Trotz, wohnt dieser Musik eine große Zuversicht inne. Man muss nicht an ein Leben nach dem Tod glauben, um diese Hoffnung zu erleben und einen Moment innezuhalten.